Egon Erwin Kisch (1885-1948) war ein bekannter deutschsprachiger Schriftsteller und Journalist. Er wurde in Prag, damals Teil des k.u.k. Österreich-Ungarns, geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf.
Kisch begann seine Karriere als Journalist und wurde schnell für seine intensiven Reportagen bekannt. Er wandte sich sozialen und politischen Themen zu und kämpfte gegen soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und Nationalismus. In seinen Reportagen setzte er sich mit Arbeiterproblemen, Arbeitsbedingungen, Kriminalität und den politischen Ereignissen seiner Zeit auseinander.
Während des Ersten Weltkriegs war Kisch Soldat und arbeitete als Kriegsberichterstatter. In den 1920er und 1930er Jahren war er einer der bekanntesten Journalisten in Deutschland und schrieb regelmäßig für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Er war einer der Mitbegründer der Neuen Sachlichkeit, einer literarischen Bewegung in der Weimarer Republik.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung und seiner politischen Ansichten geriet Kisch während des Nationalsozialismus in Konflikt mit den autoritären Regimes in Deutschland und später in der Tschechoslowakei. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, und er emigrierte in die USA.
Kisch kehrte nach dem Krieg nach Europa zurück und ließ sich in der Tschechoslowakei nieder. Dort starb er im Jahr 1948. Er hinterließ ein bedeutendes literarisches Erbe, insbesondere für seine kritischen und investigativen Reportagen, die noch heute gelesen und geschätzt werden.
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